Ennepe-Ruhr-Kreis sucht Verwaltungsliegenschaften in Schwelm und Witten
Bürokonzept ARBEITSWELT.EN
Die Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises begreift die anstehenden Sanierungsvorhaben als Chance nicht nur eine 1:1 Bestandssanierung durchzuführen, sondern in dem Zuge eine zeitgemäße innovative Arbeitsumgebung zu schaffen. Die Verwaltung möchte der veränderten Präsenzkultur am Arbeitsplatz und sich verändernden Arbeitsprozessen (Homeoffice, Desksharing, Digitalisierung usw.) Rechnung tragen sowie Fragen der Flächeneffizienz beantworten. Zentrale Eckpunkte des Bürokonzeptes „ARBEITSWELT.EN“ sind offene Bürolandschaften im Sinne von Open Spaces, Bürgerorientierung und Barrierefreiheit, Sicherheitsaspekte, Schadstofffreiheit, Flächeneffizienz, Modernität, Professionalität, Flexibilität, Effizienz, sowie Employer Branding für die bessere Positionierung im Arbeitsmarkt. Neben den klassischen Arbeitsplätzen soll es künftig eine Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten geben, beispielsweise in Rückzugsflächen für konzentriertes Arbeiten oder in Räumen für Team- und Projektarbeit, in Treffzonen und Besprechungsräumen. Es wird künftig Desksharing mit einer Quote von 0,8 eingeführt. Das bedeutet für zehn Beschäftigte stehen acht Arbeitsplätze zur Verfügung.
Ökologischer Anspruch und Nachhaltigkeit
Bis 2030 will die Kreisverwaltung Ennepe-Ruhr klimaneutral werden. Hierzu müssen insbesondere die Baumaßnahmen einen maßgeblichen Beitrag leisten, der als Klimaneutralität des Kreishauses Schwelm und der Verwaltungsnebenstelle Witten definiert wird. Beispielhaft seien hier die Nutzung nachhaltiger Baustoffe wie z.B. Lehmputz und Lehmtrockenbau, Dach- und Fassadenbegrünung, die Verwendung gebrauchter Baumaterialien, Geothermie, Photovoltaik und Stromspeicher genannt.
Das Immobilienportfolio
Der Ennepe-Ruhr-Kreis verfügt mit 41 Standorten und 130.000 m² Fläche über ein umfassendes Immobilienportfolio, welches von ca. 9.000 Menschen nahezu täglich in Schulen, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen sowie in öffentlichen Verwaltungen genutzt wird. Politik und Verwaltung haben sich zum Ziel gesetzt, den Nutzerinnen und Nutzern ihrer Liegenschaften gute Flächen bereitzustellen. Gut sind Flächen dann, wenn sie den Anforderungen von Nutzern, Ökologie und Ökonomie genügen. Alle Liegenschaften sollen künftig in einen zeitgemäßen, funktionalen und attraktiven Zustand gebracht werden, klimaschonend, sicher und wirtschaftlich betrieben und auf wenige Kernliegenschaften reduziert werden.
Aktuelle Neubau- und Sanierungsmaßnahmen
Im Stadtgebiet von Ennepetal entsteht der Neubau eines Gefahrenabwehrzentrums. Dieser soll nach aktuellem Stand bis Ende 2026 fertiggestellt sein.
Das 50 Jahre alte Kreishaus in Schwelm mit aktuell rd. 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie eine noch einige Jahre ältere Verwaltungsnebenstelle in Witten mit rd. 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind aktuell anstehende Sanierungsfälle. Aufgrund von baujahrestypischen Schadstoffbelastungen, Brandschutzmängeln, überalterten technischen und sanitären Anlagen, Durchfeuchtungen, Schäden an Betonbauteilen sowie energetischen Defiziten ist es erforderlich die Gebäude mit Ausnahme weniger Bauteile bis auf den Rohbau zurück- und anschließend wieder aufzubauen. Während der Bauphase können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht im Kreishaus verbleiben, sondern müssen in Interimsstandorte ausgelagert werden. Die bisher im Kreishaus verortete Kreisleitstelle wird nach Fertigstellung in das neue Gefahrenabwehrzentrum einziehen. Um die beiden Großprojekte Kreishaussanierung und Neubau Gefahrenabwehrzentrum zeitlich voneinander zu entkoppeln wird ebenfalls eine Interimsoption Kreisleitstelle bis zum Einzug in das neue Gefahrenabwehrzentrum gesucht.
Politik und Verwaltung haben sich darauf verständigt, dass das Kreishaus erhalten bleibt und die Sanierung eine langfristige Nutzung in Schwelm ermöglicht. Auch die Verwaltungsnebenstelle wird langfristig in Witten verortet bleiben. Diese beiden Standorte bilden Kernstandorte der Kreisverwaltung und bündeln soweit möglich Verwaltungsaufgaben. Die Verwaltung favorisiert in Witten eine Lösung, in der kein Interim notwendig wird, sondern durch Miete oder Kauf eine neue Liegenschaft im Stadtgebiet Witten bezogen werden kann. Ein Bauprojekt wird aus Kapazitätsgründen und zur Risikominimierung derzeit nicht favorisiert. Hierbei können optional weitere Portfolio-Optimierungspotentiale realisiert werden, so dass beispielsweise das Jobcenter und das Straßenverkehrsamt ebenfalls in der Ersatzliegenschaft untergebracht werden könnten.
Bedarf
Gesucht werden
in Schwelm ein oder mehrere Verwaltungsgebäude nebst Stellplätzen für insgesamt rd. 570 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Interimslösung während der Sanierungsphase des Kreishauses,
im Kreisgebiet eine Interimsunterbringungsmöglichkeit für die Kreisleitstelle mit aktuell 31 Arbeitsplätzen,
eine dauerhafte Ersatzlösung für die Verwaltungsnebenstelle in Witten für min. 75 und max. 310 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ziele sind:
Der Ennepe-Ruhr-Kreis möchte im Rahmen der anstehenden Sanierung des Kreishauses neue innovative Bürokonzepte umsetzen. Für die Sanierung ist zunächst die Auslagerung aller Mitarbeiter in ein Interim erforderlich. Wenn möglich sollen auch hier bereits Aspekte aus dem Bürokonzept umgesetzt werden. In Witten wird ein Standort gesucht, der langfristig genutzt werden kann und innovative Bürolösungen zulässt.
Die Bereitstellung von Interimsunterbringungsmöglichkeiten für ca. 570 Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Schwelm während der Kreishaussanierung. Neben Büroflächen müssen auch entsprechende PKW-Stellplätze bereitgestellt werden. Der Baubeginn für das Kreishaus steht noch nicht fest, da sich die Planung noch ganz am Anfang befindet. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass die Sanierung nicht vor Ende 2025 beginnt und die Sanierungsphase max. 2 Jahre beträgt. Es ist vorgesehen Aspekte der "Arbeitswelt.EN", sofern möglich in die Interimsunterbringung einfließen zu lassen (z.B. Desksharing). Eine vollständige Umsetzung neuer Bürokonzepte ist im Interim nicht zwingend erforderlich. Auch die Anforderungen an Klimaneutralität müssen nicht vollständig realisiert werden.
Die Bereitstellung einer Interimsfläche für die Kreisleitstelle für ca. 70 Mitarbeiter*innen mit ca. 31 Arbeitsplätzen, Schlaf-, Sport- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Auch hier sind neben den Büro- und Sonderflächen ausreichend Stellplätze erforderlich. Der Flächenbedarf beträgt ca. 1.000 m². Die Kreisleitstelle hat hohe technische Anforderungen insbesondere an eine redundante Internet-/Telefonanbindung. Ob ein Standort für eine Leitstellenunterbringung geeignet ist, wird im Einzelfall geprüft. Eine Umsetzung neuer Bürokonzepte ist im Leitstelleninterim nicht angedacht. Auch die Anforderungen an Klimaneutralität müssen nicht vollständig realisiert werden.
Die Schaffung einer dauerhaften Ersatzlösung für die Verwaltungsnebenstelle in Witten. Hier ist eine Nutzfläche zwischen 3.000 und 9.000 m² denkbar für insgesamt 75 bis 310 Verwaltungsmitarbeiter*innen. Es sollen neue Bürokonzepte umgesetzt werden, Barrierefreiheit und Klimaneutralität sollen realisiert werden. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten können entweder nur die Verwaltungsnebenstelle in Witten, das Jobcenter oder auch das Straßenverkehrsamt in der neuen Liegenschaft berücksichtigt werden. Eine Anbindung an den ÖPNV sowie eine ausreiche Anzahl an PKW-Stellplätzen sind erforderlich.
Diese Challenge richtet sich an interessierte Immobilienmaklerinnen und -makler, Eigentümerinnen und Eigentümer von Bürogebäuden sowie Investorinnen und Investoren, die geeignete Verwaltungsliegenschaften anbieten können oder daran interessiert sind, gute innovative Lösungen zu erarbeiten und zu realisieren. Denkbar sind auch Kooperationen mit anderen öffentlichen Einrichtungen.
Melden Sie sich gerne auch dann, wenn Sie nur einen Teil der beschriebenen Bedarfe abdecken können oder Lösungsideen haben.
Im weiteren Verlauf werden alle eingereichten Ideen und Vorschläge ausgewertet und eingehend geprüft, welche Lösungen die Besten zur Erreichung unserer Ziele darstellen.
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge und Ideen.
Noch nicht veröffentlicht
Aufruf zum Einreichen von Lösungsvorschlägen
15.02.2023 - 05.04.2023
Prüfung der Lösungen
05.04.2023 - 03.05.2023
Bewertung der Lösungen durch die Fachjury
03.05.2023 - 14.06.2023
Bekanntgabe des Gewinners
Ab 14.06.2023