Challenge

Energetische Ertüchtigung von Fenstern unter Wiederverwendung der Bestandsgläser und -rahmen

Bildquelle: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
Beschreibung

Die Liegenschaft Fasanenstr. 87/ Jebenstr.1 in 10623 Berlin – Charlottenburg hat eine Größe von ca. 26.000 m² und wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Büro- und Verwaltungsstandort genutzt. Der Gesamtkomplex steht unter Ensembleschutz und ist in die Denkmalliste des Landes Berlin eingetragen. Er repräsentiert das öffentliche Bauwesen zwischen Kaiserreich und den 1950-er Jahren.

Im Rahmen einer Grundinstandsetzung werden die Bauteile A, B, D und E/CR innerhalb des Gesamtkomplexes saniert und modernisiert. Aus dem Ensembleschutz gem. DSchG Berlin können sich besondere Anforderungen ergeben. Die Sanierung findet in einem mehrstufigen Verfahren gem. Neuer RBBau Abschnitt E statt. Nach Abschluss der Instandsetzung sollen hier rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten.

Die vorliegende Challenge befasst sich mit den Bestandsfensterscheiben von Bauteil A.

Bauteil A wurde 1957 errichtet. Bei einer Grundinstandsetzung um 1995 wurden die bauzeitlichen Stahlrahmenfenster mit Wendeflügeln durch Aluminiumfenster ausgetauscht. Im Zuge der aktuell geplanten energetischen Ertüchtigung muss auch das Fenstersystem ertüchtigt werden, damit die Fassade die energetischen Anforderungen des Bundes gemäß EEFB (EGB 55) erfüllt. Betroffen sind ca. 700 Fenster. Im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes wird dabei ein möglichst klima- und ressourcenschonender Umgang mit den Bestandsgläsern angestrebt.

In umfänglichen Recherchen der Bauherrenvertretung wurde zunächst der Ansatz untersucht, das bei der Sanierung anfallende Flachglas sortenrein zu recyceln und der Flachglasherstellung wieder zuzuführen. Ein Ergebnis der gemeinsamen Überlegungen war allerdings, dass unter Betrachtung aller Faktoren und erforderlichen Arbeitsschritte, der gegenüber dem Status Quo erhöhte Aufwand, in keinem Verhältnis zu den erreichbaren Einsparungen hinsichtlich Ressourcen und Treibhausgasausstoß steht.

Die Wiederverwendung von Bestandsscheiben hingegen kann einen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leisten, der deutlich über dem des Recyclings liegt. Für diesen Ansatz sollen im Rahmen der vorliegenden Challenge, Lösungen vorgeschlagen werden.

IST-Zustand Regelfenster Bauteil A:

-            Aluminiumfenster von ca. 1995 (nicht bauzeitlich);

-            Isolierverglasung, unbeschichtet, Luftfüllung, Aglas = 1,23m²

-            Glasaufbau: 4-16-4 laut Bauteilkatalog / 6-12-6 gemäß Messung vor Ort

-            Schüco Alu-Rahmen, thermisch getrennt, Metallschalenabstand 24mm, innen Trockenabdichtung (gut abziehbar)

-            Rohbauöffnung: 1,04m (B) x 1,76m (H)

-            U-Werte (Fenster gesamt / Glas / Rahmen) [W/(m²K)]: Uw = 2,72 / Ug = 2,7 / Uf = 2,60

 

Zielsetzungen:

Klima- und Ressourcenschonung:

-            Wiedernutzung der bestehenden Isolierglasscheiben ohne Einschmelzen in demselben Gebäude durch energetische Ertüchtigung derselben;

Bautechnische Leistungsfähigkeit:

-            Mindestanforderung U-Wert (Fensterglas) [W/(m²K)]:

Variante 1: Ug = 0,6

Variante 2: Ug = 1,0

-            Die Dauerhaftigkeit der ertüchtigten Isolierverglasung soll der einer konventionell hergestellten entsprechen, also 20-30 Jahre;

Zeitrahmen:

-            Ausführung Fassade Q3 2027;

Ein Besichtigungstermin der Liegenschaft kann bei Bedarf arrangiert werden.

Kontakt: BBR IV 6, Frau Lawrence, anke.lawrence@bbr.bund.de

Fragestellung
  • Welchen Glasaufbau schlagen Sie unter der maximalen Nutzung der Bestandsgläser vor, um die o.g. U-Werte für Variante 1 (Ug = 0,6) und Variante 2 (Ug = 1,0) zu erreichen?

  • Mit welchen Methoden würden Sie die Dauerhaftigkeit der neu zusammengefügten Isolierverglasung sicherstellen? 

  • Welche Arbeitsschritte sind aus Ihrer Sicht für die Umsetzung erforderlich?

  • Mit wieviel Ausschuss rechnen Sie bei den Bestandsscheiben?

  • Wird sich das von Ihnen ertüchtigte Isolierglas bautechnisch und optisch von einer vergleichbaren, neuwertigen Isolierglas unterscheiden?

    Wenn ja, in welcher Hinsicht?

  • Welche Informationen brauchen Sie, um Aussagen zum Zeit- und Kostenrahmen machen zu können?

  • Wo befindet/n sich Ihr/e Produktionsstandort/e, und welche Transportmittel sehen Sie vor?

    -          Welche Nachhaltigkeitsziele verfolgt Ihr Unternehmen in der Betriebsführung (z.B. Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen und zur Ressourcenschonung)?

Gewünschtes Ergebnis

Wir suchen innovative und praxisorientierte Firmen, die die energetische Ertüchtigung von Fenstern unter Wiederverwendung der Bestandsgläser und -rahmen anbieten und im Zuge einer späteren Ausschreibung an der Leistungserbringung interessiert sind.

Nutzen der Challenge und weiterer Projektverlauf

Die Teilnehmenden werden gleichermaßen über eine anschließende Ausschreibung informiert. Nach aktuellem Planungsstand ist die Ausführung der Fassadensanierung für QIII 2027 vorgesehen.

Phasen

Noch nicht veröffentlicht

Aufruf zum Einreichen von Lösungsvorschlägen

19.12.2024 - 06.02.2025

15 Tage verbleibend

Prüfung der Lösungen

06.02.2025 - 20.02.2025

Bewertung der Lösungen durch die Fachjury

20.02.2025 - 13.03.2025

Bekanntgabe des Gewinners

Ab 13.03.2025

Diese Challenge ist beendet

Erstellt am
19.12.2024
Challenge-Geber
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Kontaktperson
Anke Lawrence (Klimareferentin)
Bewertungskriterien
Sehr Wichtig
Innovationsgrad
Umsetzbarkeit/Anwendbarkeit/Relevanz
Nachhaltigkeit (ökologische Aspekte)
Fachlich-technische Kompetenz
Kategorien
Bau & Immobilien
Bau
Anhänge
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Bta bestandsfenster 20240419
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Bta bestandsfenster 20240508 2og 01
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Bta bestandsfenster 20240919 1og 01
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